- Seeshaupter Hof- und Gartenflohmarkt trotzt erfolgreich dem Wetter
Das Durchhalten und nach regendichten Alternativen suchen hat sich gelohnt. Allen Extrem-Wetter-Prognosen zum Trotz haben die 100 Teilnehmer der Seeshaupter Hof- und Gartenflohmärkte ihre offenen Garagen, Hallen und Zelte zu Verkaufsflächen gemacht. Die zahlreichen Besucher kamen aus Nah und Fern, die Seeshaupter*innen freuten sich über die Abwechslung, neue Kontakte und die Fremden über die kreative Gestaltung eines verregneten Urlaubstags. Wie zum Beispiel das Kölner Ehepaar, das am Fohnsee campt und Ersatz für ihre zerbrochenen Trinkgläser gefunden hat. Oder die vier Freunde aus Leonberg, die auf der Rückreise von einer Silberhochzeit am Ortseingang über das Flohmarktschild „stolperten“, sich Eis und Espresso schmecken ließen und beim Bummel durch den Ort original Seeshaupter Waschschüsseln und Wasserkrüge von 1900 erstanden.
Und so ist in manchem Schrank, Keller oder Schuppen wieder Platz und so manche Kuriosität hat einen neuen Liebhaber gefunden. Wie meinte Wolfgang W.: „Endlich habe ich in meiner Garage wieder so viel Platz, dass ich mein Fahrrad wieder in der ersten Reihe steht und jederzeit nutzbar ist.“ Andere Teilnehmer*innen standen kurz vor dem Umzug nach Tutzing und sind glücklich nicht auch noch Flohmarktware mit umziehen zu müssen. Erfreulicher Nebeneffekt ist auch, dass für mehrere Verkäufer*innen nicht die „Gewinnerzielung“ sondern der soziale Austausch, die nachhaltige Wiederverwendung, das unverpackt Ein- und Verkaufen sowie der Gedanke an den Nächsten im Vordergrund stand. Voller Stolz schickten manche Teilnehmer*innen den Überweisungsbeleg zugunsten der Flutopfer oder anderer Bedürftiger.
Die Idee für diese Flohmarkt kam am Frühstückstisch, als klar wurde, dass auch 2021 in Seeshaupt kein Künstlermarkt mit all seinen persönlichen Begegnungen und Erlebnissen stattfinden kann. Es galt pandemietauglich, ohne große Ansammlungen trotzdem auf die Beine und in sicheren Kontakt zu kommen, etwas zu erleben, kurz: Dass sich wieder was rührt im Ort. Und das ist nachweislich gelungen. Vorbilder waren rasch gefunden, das Ordnungsamt hatte keine Einwände und Christina Christoph und Angelika Gutsche von der Gemeinde unterstützten das Anliegen nach Kräften. Auch kam den Organisator*innen die Web-Infrastruktur und das Netzwerk der Dorfentwicklung Seeshaupt zugute. So verbreitete sich die Idee und alles Wissenswerte darum herum rasch. Als Diplom-Geodät brachte der Leiter der Dorfentwicklung Matthias Fladner die vielen Marktorte auf die Offene Landkarte und die die Diplom-Informatikerin Susanne Hornauer hatte allzeit alle Orte, Kontakte und Sortimente übersichtlich im Blick und im Dialog. Zugleich sollten es einen regen Austausch zwischen Flohmarkt und Bücherflohmarkt zugunsten der Gemeindebücherei geben. So gab es an diesem Sonntag in Seeshaupt zwei Attraktionen, die es wert waren, sich auf den Weg nach Seeshaupt zu machen, durch den Ort zu schlendern und an der ein oder anderen Station zu verweilen.
Und auch an einem zweiten Ort war an die analoge Welt gedacht: Zentraler Anlaufpunkt vor und während des Marktes war die Tourismusinformation im Cafe SainerZeit. Sortimentsübersicht und Ortsplan fanden reißenden Absatz. Die große Anzahl der Teilnehmer hatte jedoch zur Folge, dass die in DINA4 ausgedruckte Karte zwar hochauflösend, aber sehr klein und für viele Ortsunkundige nicht zu entziffern war. Da wird es beim nächsten Mal sicher eine größere, lesbare Ausführung geben.
Erfreulich war auch der rasche, zielgerichtete, lobende und verbessernde Rücklauf der Beteiligten. Innerhalb von drei Tagen hat fast die Hälfte der Marktbeschicker ihre ausführlichen Anmerkungen und vielen Dank zurückgeschickt. Das ist der Lohn des Ehrenamts. So wird sich der Seeshaupter Hof- und Gartenflohmarkt konstruktiv weiterentwickeln und die Flohmarktfreunde dürfen sich auf den nächsten schon freuen. Wer sich in Zukunft aktiv an der Vorbereitung beteiligen will, ist herzlich eingeladen, sein Interesse und seine Kontaktdaten zu senden an hofflohmarkt@seeshaupt-er-leben.de